Microsoft Webserver Internet Information Server (IIS) Version 8.0 ist in Windows Server 2012 und Windows 8 enthalten. Die Version 8.0 bietet folgende zentrale neue Funktionen, insbesondere für das Hosting zahlreicher IIS-Websites auf einem Windows Server:
- Unterstützung für das W3C-Websockets-Protokoll
- Erweiterung der in IIS 7.5 eingeführten Autostart-Funktion: Während der Initialisierungsphase kann der IIS statische Seiten ("Splash Screen") anzeigen. Man kann über URL-Rewritting-Muster verschiedene Splash Screens definieren.
- Erweiterung der Einstellungen der CPU-Nutzungsbeschränkung für IIS-Anwendungspools: Nun wird eine Website, die zu viel CPU nutzt, nicht mehr abgeschaltet, sondern gedrosselt. Die Drosselung ist an Benutzer gebunden und wirkt für alle Anwendungspools, die unter demselben Benutzer laufen.
- Dynamische IP-Adressbeschränkungen: Blockierung von IP-Adressen anhand der gleichzeitiger Anzahl von Anfragen oder der Anzahl der Anfragen in einem bestimmten Zeitraum
- Einstellung der Antwort an den Client bei Zutreffen einer IP-Adressbeschränkung (bisher gab es immer als Antwort "403.6 Forbidden", nun sind auch möglich "401 Unauthorized", "Not Found 404" oder ein Abbruch der Verbindung.
- Die Einstellung "Enable Proxy Mode" für IP-Adressbeschränkungen erlaubt die Berücksichtigung des HTTP-Header "X-Forwarded-For (XFF)", der die IP-Adresse des Aufrufers enthält, wenn der Zugriff über eine Proxy erfolgt.
- Unterstützung für Server Name Indication (SNI) zur Einbeziehung eines Hostnamen in die Verhandlungsphase eines SSL-Zertifikats (wenn mehrere Website sich eine IP-Adresse teilen). Das Feature funktioniert aber nur mit neueren Browsern und Betriebssystemen (Windows XP und Internet Explorer 6.0 etwa unterstützen SNI nicht).
- Verbesserung des Ladeverhaltens für SSL-Zertifikate, indem nun nicht mehr alle Zertifikate, sondern nur noch die benötigten geladen werden.
- Zentraler Zertifikatsspeicher als .pfx-Dateien in einem Netzwerkpfad (Central Certificate Store, CSS). Die Zertifikatszuordnung erfolgt nach Namenskonventionen.
- Erweiterung der grafischen Administrationsmodule im IIS Manager für ASP.NET-Einstellung der web.config-Datei. Nun können für ASP.NET 4.x-Web-Anwendungen auch Provider, ASP.NET-Membership-Benutzer und ASP.NET-Rollen sowie einige in ASP.NET 4.x hinzugekommene Kompilierungs- und Seiteneinstellungen über den IIS Manager verwaltet werden.
- Erweiterte Einstellungen für Skalierung bei Einsatz von Non-Uniform Memory Access (NUMA)-Hardware;
- Beschränkung der Anzahl der FTP-Anmeldeversuche in einem definierbaren Zeitraum (FTP IP Restrictions Module);
- Das Ladeverhalten der IIS-Konfigurationsdateien (applicationHost.config, web.config) wurde verbessert und erlaubt nun größere Dateien.
Übrigens: In IIS 8.0 kann man nur ASP.NET 3.5 und ASP.NET 4.5 nutzen. ASP.NET 3.5 wird aber in den Einstellungen eines Applications Pools weiterhin als "ASP.NET 2.0" angezeigt. Die Installation von .NET 4.0 ist nicht vorgesehen auf Windows 8 und Windows Server 2012, da sich .NET 4.5 als "In-Place-Update" von .NET 4.0 versteht. Theoretisch könnte man .NET 4.5 deinstallieren und dann .NET 4.0 installieren. Aber ob das praktisch funktioniert, habe ich noch nicht ausprobiert.
Quelle: Heise.de