Kim Dotcom warnt vor seinem eigenen Online-Speicher Mega: Dort habe ein gesuchter Verbrecher die Führung übernommen, zudem gehe Mega das Geld aus. Alle Nutzer sollen sofort ihre Dateien sichern.
Kim Dotcom gründete 2013 den Filehosting-Onlinespeicher-Dienst Mega. Mega trat die Nachfolge des Filehosters Megaupload an, den die US-Bundespolizei FBI im Jahr 2012 wegen diverser Vorwürfe (Geldwäsche, kriminelle Urheberrechtsverletzungen – auf Megaupload wurden massiv urheberrechtlich geschützte Dateien wie Lieder oder Filme gespeichert und zum Download angeboten, Bildung einer kriminellen Vereinigung etc.) offline genommen. Kim Dotcom warb vor allem durch die standardmäßige Verschlüsselung der auf Mega hochgeladenen Inhalte für seinen neuen Dienst.
Doch Kim Dotcom alias Kim Schmitz hat bei Mega anscheinend seit einiger Zeit nichts mehr zu sagen, bereits im Sommer 2015 warnte er erstmals vor Mega. Das deutschstämmige Enfant Terrible der IT-Szene behauptet, dass mittlerweile ein Chinese namens Bill Liu, der genauso wie Kim Dotcom in Neuseeland lebt, das Sagen bei Mega habe. Liu sei hochkriminell und stünde auf der Liste der polizeilich gesuchten Gangster Chinas. Mega sei das Opfer einer feindlichen Übernahme geworden, so Dotcom.
Das ist aber nicht das einzige Problem, das Mega habe. Laut Kim Dotcom hat Mega nämlich ein massives Finanzierungsproblem. Weil die US-Regierung bereits Anfang 2015 erreicht hat, dass der Online-Zahlungsdienst Paypal keine Zahlungen für und an Mega mehr durchführt. Der Vorwurf der US-Regierung ist bei Mega ähnlich wie beim Vorgänger Megaupload: Der Onlinespeicher würde für die Verbreitung von Raubkopien verwendet. Kim Dotcom hat jetzt getwittert, dass Mega sogar schon seit fast zwei Jahren ohne Kreditkarten-Zahlungen sei. „Die Luft wird deshalb dünn“, warnt Dotcom. „Macht deshalb schnellstmöglich ein Backup eurer bei Mega hochgeladenen Daten“ lautet der weitere Rat.
Stephen Hall, Chairman von Mega, weist die Vorwürfe von Kim Dotcom zurück: Mega habe genügend finanzielle Reserven und großen Rückhalt bei seinen Anteilseignern. Megas finanzielle Situation sei nicht prekär. Dotcoms Warnung sei sachlich falsch, entgegnet Hall.
Herr Liu habe zwar Anteile, er habe aber keine führende Managementrolle bei Mega inne und können deshalb Mega nicht kontrollieren.
Quelle: Pcwelt.de