Tierversuche sind Experimente, in denen Tiere als „Versuchstiere“ eingesetzt werden.
Ziele von Tierversuchen sind der Erkenntnisgewinn in der Grundlagenforschung und die Entwicklung und Erprobung neuer Therapiemöglichkeiten in der Medizin. Es wird geschätzt, dass weltweit im Jahr 2005 zwischen 58 und 115 Millionen Wirbeltiere – vor allem Zuchtformen der Hausmäuse und der Wanderratten, aber auch Zebrafische, Goldhamster, Meerschweinchen, Kaninchen, Frettchen, Hunde und Primaten – für Tierversuche verwendet wurden.[1] Viele Versuchstiere sterben während der Experimente oder werden anschließend getötet. Die Aussagekraft von manchen Tierversuchen und die ethische Vertretbarkeit von Tierversuchen an sich ist umstritten.
Die Forschung mit Versuchstieren wird in Universitäten und Forschungseinrichtungen, Pharmaunternehmen und Dienstleistungsunternehmen durchgeführt. Die meisten Tiere werden eigens für Forschungszwecke gezüchtet, nur sehr wenige werden dafür aus der freien Wildbahn gefangen.
Im Jahr 2008 wurden 142.300 Mäuse, Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen, Schweine, Schafe und andere Tiere in Hamburger Laboren zu Tode gequält. An erster Stelle stehen dabei die unzähligen Institute und Kliniken des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), in denen Tiere in qualvollen und unsinnigen Tierversuchen ihr Leben lassen müssen. In Hamburg ist außerdem das Labor für Pharmakologie und Toxikologie (LPT) ansässig. Das Auftragslabor betreibt neben dem Hauptsitz in Hamburg-Fischgraben hinter der Landesgrenze im niedersächsischen Neu Wulmsstorf-Mienenbüttel ein Sammellager für Tiere. Dort werden unter anderem mehrere Hundert Beagle-Hunde gehalten. Das LPT ist das einzige Labor in Deutschland, in dem die berüchtigten Botox-Tierversuche stattfinden, bei denen jedes Jahr Zigtausende Mäuse erstickt werden.
Seit dem 1. Januar 1989 besteht in Deutschland durch die Versuchstier-Meldeverordnung eine gesetzliche Verpflichtung zur Erfassung der für wissenschaftliche Versuche verwendeten Tiere. Das deutsche Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz veröffentlicht seither jedes Jahr entsprechende Statistiken. Die Zahlen gingen zunächst von 2,6 Millionen im Jahr 1989 auf 1,5 Millionen im Jahr 1997 zurück. Seither steigen sie wieder an. Für das Jahr 2009 spricht das Ministerium von rund 2,8 Millionen Wirbeltieren, die für wissenschaftliche Versuche eingesetzt wurden. Dies entspreche einem Anstieg von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
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Achtung! Verstörende Bilder! (+16)
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