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Bananen
Wer denkt sich schon etwas beim Kauf einer Banane. Und doch steckt dahintermehr als man vermutet. Fast überall wo mit etwas viel Profit gemacht wird, stecktauch eine unglaubliche Ausbeutung von Mensch und Natur dahinter
Der Giftcocktail macht sie so süß und sexy !
Sie ist nicht nur süß und sexy. Sie schmeckt auch köstlich und wäre ohne Gift auch noch gesund.
Das wissen auch die Lebensmittelkonzerne zu schätzen. Sie erwirtschaften mit
der krummen Frucht weltweit stolze Umsätze.
Allein in Österreich werden
mehr als 1,8 Mio. Kilogramm der tropischen Frucht verschlungen - pro Woche.
Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 11 Kilo.
Da jede einzelne Banane also bares Geld bedeutet, setzen die Großkonzerne
bei der "Bananenproduktion" auf riesige Monokulturen. Ihr Pech dabei ist, dass
Bananenpflanzen eine aufwendige Pflege brauchen - vor allem die
hochgezüchtete große Obstbanane ist sehr empfindlich. Eine Unzahl von Würmern, Bakterien und Pilzen hat es auf
die gelben Energieträger abgesehen.
Ohne den Extremeinsatz von hochgiftigen Chemikalien würden sie ganze Plantagen unbrauchbar machen. Daher wird
eine Bananenplantage bis zu 40 mal pro Jahr im Tiefflug überflogen und mit Pestiziden besprüht. Die chemische
Industrie jubelt. Der Großeinsatz der landwirtschaftlichen Gifte stellt mittlerweile einen Hauptteil der
Bananenproduktionskosten dar.
Die Natur verkraftet diese Chemie-Keule jedoch kaum.
Unvermeidlich gelangen die Gifte über die
Bewässerungskanäle der Plantagen in die natürlichen Flussläufe und damit in den Boden, in die Nahrungskette und
auch ins Meer. Der Boden einer monokulturell genutzten Bananenplantage ist spätestens nach 20 Jahren völlig
ausgelaugt. Für die Bananenkonzerne ist das aber kein Problem: Sie holzen einfach neue Urwälder ab oder
erschließen neue Ländereien.
Zu all der Umweltbelastung kommt hinzu, dass durch die Bananenplantagen auch die Müllberge massiv anschwellen.
Die bis zu drei Meter hohen Bananenstauden sind derart überzüchtet, dass sie ohne Befestigung durch Plastikseile
sofort umknicken würden. Auch die mit Insektiziden behandelten Säcke, die den noch unreifen Bananen zur
Bekämpfung von Schädlingen übergestülpt werden, landen auf dem Müll.
Bis zu 40-mal pro Jahr mit Pestiziden besprüht.
Kein Wunder also, dass die gesunde Frucht die auf den Plantagen arbeitenden Menschen krank macht. Dieser Horror
der Pestizid-Vergiftungen reicht von Erbrechen, Kopfschmerzen, Krämpfen über Hauterkrankungen und Leberschäde bis hin zu Krebs, Unfruchtbarkeit und Missgeburten. Und Vergiftungen kommen relativ häufig vor. Denn die Arbeiter werden meist ohne Schutzkleidung in die Plantagen geschickt. Oft werden sie sogar direkt mit Pestiziden besprüht, von überfliegenden Giftfliegern aus.
Um das Gesundheitsrisiko, vor allem aber etwaige Ausfallskosten der Arbeiter zu minimieren, haben Vorarbeiter
meist nur eine Maßnahme gefunden: das Rotationssystem: Ein Arbeiter soll nie länger als eine Woche mit
Handpumpen die giftigen Chemikalien versprühen.
Gefahrenzulagen für diese Arbeit bekommen die Plantagenarbeiter natürlich keine. Ähnlich wie
beim Kaffee, Tee oder Kakao müssen die Arbeiter für einen Hungerlohn schuften, während die
Fruchtkonzerne die satten Gewinne einstecken. Die umstrittene Bananenmarktordnung der EU,
die die Importe so genannter Dollarbananen nach Europa über Einfuhrmengen und Zölle streng
reguliert, hat die Lage der lateinamerikanischen Plantagenarbeiter weiter verschärft. Denn die
müssen jetzt die Gewinneinbußen der Fruchtmultis ausgleichen.
Welche unglaublichen und unmenschlichen Verhältnisse in solchen Gebieten mit
Bananenplantagen herrschen lesen Sie auch im Artikel "Bittere Bananen" unter
Bananenplantagen in Costa Rica
Kann man angesichts all dieser Missstände überhaupt noch Bananen kaufen? Als erstes sollten wir auf heimische
Früchte zurückgreifen, die für uns in der jeweiligen Jahreszeit gewachsen sind. Warum muß es das ganze Jahr
Erdbeeren, Kiwis, Ananas, Bananen udgl. geben.
Die Natur gibt uns die Früchte in der Zeit des Jahres, in der sie für uns am gesündesten sind. Sie müssen nicht erst
mit riesigem Aufwand über die halbe Welt gekarrt werden.
Sollten wir dennoch solche Früchte kaufen, können wir zumindest auf biologische und fair gehandelte Früchte und
Waren zurückgreifen. In vielen Geschäften werden solche Früchte, Kaffee, usw. angeboten. Fragen Sie danach.
Wir tragen mit unserem Kauf auch die Verantwortung für die Ausbeutung und Zerstörung von Mensch und Natur, die
eine Produktion, Handel und Transport solcher Waren in sich birgt. Letztendlich sollten wir zumindest auf unsere
Gesundheit achten, und derart vergiftete Früchte meiden.
Fritz Loindl
INITIATIVE Information - Natur - Gesellschaft
A-4882 Oberwang