- Offizieller Beitrag
Düsseldorf – Absturz in den Alpen! Ein Airbus von Germanwings verlor plötzlich an Höhe und zerschellte nach acht Minuten Sinkflug in den Bergen. An Bord waren 144 Passagiere und sechs Crewmitglieder. Germanwings-Manager Thomas Winkelmann sagte, dass wohl 67 Deutsche an Bord waren – das gehe aus der Passagierliste hervor. 16 von ihnen waren Schüler eines Gymnasiums in Haltern (Nordrhein-Westfalen). Flug 4U 9525 war auf dem Rückweg von Barcelona nach Düsseldorf und erst eine Dreiviertelstunde unterwegs. Die französische Polizei schloss die Möglichkeit aus, Überlebende zu finden.
„Das ist ein sehr trauriger Tag“, begann Germanwings-Manager Winkelmann die erste große Pressekonferenz nach dem Unglück. Das Wichtigste, was nun zu tun sei, sei die Betreuung der Hinterbliebenen. Danach gab Winkelmann bekannt, was die Ermittler bis jetzt über Flug 4U9525 wissen.
► Um 10.01 Uhr sei der Airbus in Barcelona mit Zielflughafen Düsseldorf abgehoben. An Bord: 144 Passagiere, darunter zwei Babys. Auch sechs Besatzungsmitglieder (zwei im Cockpit, vier als Flugbegleiter in den Kabinen) seien mitgeflogen.
► 44 Minuten später, um 10.45 Uhr, soll die Maschine die reguläre Reiseflughöhe von ca. 11 600 Metern erreicht, doch bereits eine Minute später wieder verlassen haben.
► Darauf folgte ein achtminütiger Sinkflug, der erst auf rund 1800 Metern endete. Dann verloren die französischen Fluglotsen den Kontakt zur Maschine.
► Um 10.53 Uhr stürzte das Flugzeug in einer schwer zugänglichen Region in den südfranzösischen Alpen ab.
Mittlerweile sind auch die ersten Fotos von der Unglücksstelle aufgetaucht: Hubschrauber überfliegen das Gebiet, es sind ein Dutzend größere Wrackteile des Fliegers zu sehen.
„Mitarbeiter unseres Teams sind auf dem Weg zur Absturzstelle“, so Winkelmann. „Die Bergung wird Tage dauern.“
Verwirrung um das Notsignal
Wie der Chef-Pilot von Germanwings auf der Pressekonferenz auf Nachfrage mitteilte, hätten die Ermittler bislang keine Erkenntnisse darüber, warum der Pilot in den Sinkflug gegangen war. Es lägen „widersprüchliche Angaben“ vor, aufgrund derer sich keine Aussage treffen ließe.
Vor dem Unglück seien „keine Auffälligkeiten“ an dem Airbus bekannt gewesen.
Zuvor hatten englische Medien von einem Notruf des Piloten berichtet: „Emergency, Emergency“, soll der Pilot gemeldet haben.
Dem französischen Online-Portal „La provence.com“ zufolge habe es diesen aber nie gegeben! Weder über Funk noch über den Transponder, der im Notfall automatisch ein Signal sendet, seien Probleme gemeldet worden.Vielmehr sei es ein Fluglotse im Kontrollzentrum Aix-en-Provnce gewesen, der Alarm schlug: Er soll vergeblich versucht haben, während des minutenlangen Sinkflugs der Maschine Kontakt aufzunehmen. Als dies nicht möglich gewesen sei, habe er selbst den Alarm ausgelöst.Auch über den Piloten gab Germanwings-Manager Winkelmann erste Informationen bekannt: Der Mann soll zehn Jahre Flugerfahrung gehabt und 6000 Flugstunden absolviert haben.