Die Nachricht kam überraschend: Jürgen Klopp hat Borussia Dortmund um Vertragsauflösung gebeten und der BVB hat diesem Wunsch enstsprochen.
Sie kam deshalb überraschend, weil speziell den Menschen, die den Weg der Dortmunder in der Bundesliga und in der Champions League in den vergangenen Jahren intensiv verfolgt haben, die Vorstellungskraft fehlt, dass eine der fruchtbarsten und erfolgreichsten Epochen in der Geschichte dieses Traditionsvereins zu Ende sein soll.
Der BVB ohne Klopp? Für viele Fans ist das kaum vorstellbar.
Es müssen schon eine ganze Reihe von Gründen sein, die Klopp zu diesem Entschluss bewogen haben. Da war zunächst die katastrophale Hinrunde. Der Meister von 2011, der Double-Gewinner 2012 und Champions League-Finalist 2013 musste auf einem Abstiegsplatz überwintern.
n der Winterpause rauften sich Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc und Klopp noch einmal zusammen. Mit dem Trainer, der maßgeblich für die großartigen Erfolge der Vorjahre verantwortlich ist, der diese Mannschaft aufgebaut hatte, sollte die Wende herbei geführt werden.
Doch so einfach war es nicht. Das Aus im Achtefinale der Champions League gegen Juventus Turin und nicht zuletzt die 1:3-Niederlage in der Bundesliga am vergangenen Samstag in Mönchengladbach zeigten, dass die Probleme größer sind als Watzke, Zorc und Klopp vermutet hatten.
Es wäre zu einfach, die aktuellen Dortmunder Schwierigkeiten ausschließlich an Klopp festzumachen. Die Abgänge wichtiger Leistungsträger wie Mario Götze und Robert Lewandowski konnten auf Sicht nicht kompensiert werden, hinzu kommt eine in Teilen falsche Einkaufspolitik. Für die Verpflichtungen von Henrikh Mkhitaryan, Ciro Immobile, Adrian Ramos und Matthias Ginter zeichnet zwar nicht nur Klopp verantwortlich – doch der Trainer sieht sich in der Verantwortung. Das ehrt Klopp.
"Nach drei Jahren ist die Schallplatte durch"
Hinzu kommt etwas, dass sie Dortmund lange Zeit bestritten haben: Klopp arbeitet mittlerweile im siebten Jahr beim BVB, da sind Abnutzungserscheinungen fast unausweichlich. "Nach drei Jahren hast du als Trainer die Schallplatte durch", hatte Udo Lattek, der ehemalige Bundesligatrainer einmal gesagt: "Da kannst du machen, was du willst."
In Dortmund haben sie geglaubt oder wahrscheinlich eher gehofft, dass dieses ungeschriebene Gesetz der Branche bei Klopp außer Kraft gesetzt ist. Nun ist er zur Erkenntnis gelangt, dass dem nicht so ist.
Klopps Leistung in Dortmund war phänomenal. Nun geht er von sich aus. Zu realisieren, dass der Weg zu Ende ist, ist eine große Leistung, wie sie in der schnelllebigen Ego-Branche Bundesliga nur selten anzutreffen ist. Er sei nicht mehr der perfekte Trainer für diesen Klub, sagte er. Dies verdient höchsten Respekt.
Quelle: Welt
Was haltet ihr davon?
Mich wundert es in dieser Saison, selbst als Nichtfußballfan, ehrlich gesagt überhaupt nicht.
Für mich war es nur eine Frage der Zeit.