1. Herbst/Winterblues
Konzentration fällt schwer, der innere Antrieb fehlt und die Müdigkeit ist ein ständiger Begleiter – man hat zu nichts Lust. Im Gegensatz zur normalen Depression – einem schweren psychischen Problem – kann das winterliche Seelentief meist selbst bekämpft werden. Ohne Licht produziert der Körper weniger stimmungsaufhellende Endorphine und schüttet geringere Mengen des Glückshormons Serotonin aus. Psychologen raten Betroffenen deshalb zu kleinen regelmäßigen Spaziergängen.
2. Eisen-Mangel
Typische Symptome von Eisen-Mangel sind körperliche und geistige Erschöpfungszustände wie Dauer-Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Blässe, Konzentrationsschwäche und Haarausfall. Besonders Vegetarier und Veganer gelten als Risikokandidaten, da sie viele eisenhaltige Lebensmittel nicht oder nur in geringen Mengen zu sich nehmen.
Ob ein Eisenmangel vorliegt und wie stark dieser ist, kann der Arzt mithilfe einer Blutuntersuchung feststellen. In den meisten Fällen hilft ein Eisen-Präparat, das der Arzt verordnet.
3. Schilddrüsen-Unterfunktion
Schlafstörungen, Haarausfall, Gewichtszunahme, Müdigkeit und Weinerlichkeit – all das sind Beschwerden, die Menschen haben, deren Schilddrüse die Hormonproduktion nicht mehr richtig steuert, sie leiden an einer Unterfunktion. Bei älteren Menschen wird oft fälschlicherweise eine Depression vermutet. Ein Bluttest beim Arzt kann Auskunft geben und ggf. Medikamente verschreiben, die die Hormonproduktion unterstützen.
4. Vitamin-D-Mangel
60 Prozent der erwachsenen Deutschen und 86 Prozent der Kinder sind nur unzureichend mit Vitamin D versorgt, weil bei uns zu wenig die Sonne scheint. Symptome von Vitamin-D-Mangel können Müdigkeit, Muskelschmerzen und häufige Infekte sein. Aufschluss gibt nur ein Bluttest beim Arzt, der aber in der Regel selbst bezahlt werden muss.
5. Gluten-Unverträglichkeit
Zu den Symptomen einer Unverträglichkeit von Gluten (Zöliakie) gehören Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen oder Erbrechen, aber auch Müdigkeit. Gluten ist das Klebereiweiß im Getreide. Bei Kindern kann es zu Wachstumsstillstand und Entwicklungsstörungen kommen. Ein Indiz kann sein, wie der Körper nach dem Verzehr von Brot oder Kuchen reagiert: Treten nach einigen Stunden Beschwerden auf, sollte ein Arzt (Gastroenterologe) aufgesucht werden.
6. Zu wenig Schlaf
Die einfachste Erklärung dafür kann z.B. ein schlechter Schlafrhythmus sein. Wer zu spät ins Bett geht, obwohl morgens früh der Wecker klingelt, ist fast zwangsläufig müde. Die Schlafqualität kann z.B. durch Alkoholkonsum beeinträchtigt werden. Auch ein spätes Abendessen kann sich negativ auswirken. Mit einem vollen Magen können viele Menschen nicht gut schlafen.
7. Schnarchen
Etwa 30 Prozent der Deutschen schnarchen. Die Folgen können ungesund sein. Durch die schlechtere Schlafqualität leiden viele Dauer-Schnarcher tagsüber unter Müdigkeit und Unkonzentriertheit. Häufig kann der Betroffene nicht durch die Nase atmen, verursacht durch vergrößerte Mandeln oder einer Nasenscheidewand-Verkrümmung. Betroffene sollten zum Arzt gehen, wenn es ein dauerhaftes Problem wird. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten. Zunächst sollte jedoch eine genaue Diagnose in einem Schlaflabor gestellt werden.
8. Chronisches Erschöpfungssyndrom
Vom Chronischen Erschöpfungssyndrom, CFS genannt, spricht man, wenn jemand mindestens sechs Monate unter starker Leistungsschwäche leidet. Die Diagnose wird in der Regel erst gestellt, wenn alle anderen Krankheiten ausgeschlossen wurden. Unter dem Krankheitsbild leiden in Deutschland etwa 300 000 bis 600 000 Menschen. Die genauen Ursachen sind noch nicht geklärt. Im Moment wird die Bedeutung von Infektionen mit XMRV-Viren intensiv diskutiert. Das Immunsystem und die Steuerung unserer Hormone vom Gehirn aus spielen eine große Rolle. Helfen können beispielsweise regelmäßige Bewegung, Kneipp'sche Güsse und eine ausgewogene Ernährung.
9. Freizeitstress
Keine Generation vor uns verfügte über so viel Freizeit. Bis in die 1980er-Jahre war der Samstag ein regulärer Arbeits- und Schultag. Doch weil wir so viele Möglichkeiten haben, unsere Freizeit zu gestalten, haben wir am Ende wieder keine Zeit. Früher hatten Menschen ein lebenslanges Hobby, heute fangen wir ständig neue Dinge an – ohne die alten aufzugeben. Die Freizeit dient wie der Beruf als Bereich der Profilierung und Leistung. Das erzeugt Stress, der uns nicht schlafen lässt und zu Müdigkeit führt.
10. Reizüberflutung
Viele bewegen sich zu wenig, wir sitzen eigentlich ständig: im Büro, im Auto, vor dem Fernseher. Der Durchschnittsdeutsche sitzt vier Stunden vor dem Fernseher – täglich! Dadurch und durch ständige Benutzung von Smarttechnologie kommt es zu einer massive optische Reizüberflutung, ebenso wie durch ständiges Arbeiten vor dem PC. Umweltgifte wie Nikotin und Alkohol setzen dem Körper zusätzlich zu. Die Folge können Einschlafprobleme und eine schlechte Schlafqualität sein.
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