Tot eines Elternteils

  • ...nun sitze ich ich also hier und schreibe diesen Text, am 19.04.2015 um 01:26... meine Mutter wird heute 54 Jahre alt, mein Vater nächsten Monat 60. Ich bin 16. Schon lange stelle ich mir die Frage, wie es sein wird, wenn einmal meine Eltern tot in der Küche, im Bett oder sonst wo liegen, wann das sein wird und wer mich zu der Zeit begleitet. Oft muss ich grübeln, manchmal auch weinen, wenn ich daran denke, denn ich war oft undankbar zu meinen Eltern. Ich gehe davon aus, dass meine Kinder ihre Oma und Opa nicht lange erleben werden. Ich bin dem Tot bisher immer aus dem Weg gegangen: damals, als meine Mutters Lieblingsschwester starb, habe ich den Anruf empfangen, ich wusste es sofort, aber es ging mir dadurch nicht viel schlechter. Klar, man denkt an die Zeit mit seiner Tante, aber ...sie ist weg. Ich hatte kaum Kontakt zu ihr. Aber wie wird es sein mit den Menschen die dir jeden Tag neue Erfahrungen gegeben haben? Menschen, die dich auf deinem ganzen Lebensweg begleitet haben? Ich hab angst...kann nicht schlafen, Albträume quälen mich...
    Eure Meinung zu diesem, meiner Meinung nach, schwierigem Thema?

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  • Du kannst dagegen gar nichts tun. Anstatt rum zu weinen, wie du beschrieben hast, solltest du über die Sache hinweg sehen.
    Deine Eltern, wenn sie jetzt tot wären, würden dir sogar wünschen dein Leben weiter zu leben anstatt hinterher zu trauern.
    Klingt hart, ist dennoch so.

  • Du kannst dagegen gar nichts tun. Anstatt rum zu weinen, wie du beschrieben hast, solltest du über die Sache hinweg sehen.
    Deine Eltern, wenn sie jetzt tot wären, würden dir sogar wünschen dein Leben weiter zu leben anstatt hinterher zu trauern.
    Klingt hart, ist dennoch so.

    Geb ich dir voll und ganz recht :).
    Ich denke, man sollte einfach die Zeit einfach nehmen wie sie kommt.

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  • Es ist der größte Fehler sich über solche Sachen Gedanken zu machen. Der Tod ist ein fester Bestandteil des Lebens und wird so oder so bei jedem irgendwann eintreffen, da lohnt es sich gar nicht darüber nachzudenken. Es ist wichtig immer im Hinterkopf zu haben, dass deine Eltern möchten, dass du dein Leben in vollen Zügen genießt. Wenn du dir nach dem Tod eines oder beider Elternteile keine Hoffnungen mehr für dein Leben machst, würdest du genau das machen, was deine Eltern nie wollen würden. Du wirst übrigens immer jemanden haben, der zu dir steht. Wenn deine Eltern verstorben sind, hast du wahrscheinlich schon längst eine eigene Familie. Sie wird dich brauchen und du wirst unverzichtbar für sie sein. Lebe dein Leben einfach so weiter, wie du es bisher auch gemacht hast und wie du es für richtig hältst, dann wird alles gut werden.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ein Teil der Familie stirbt ist es immer schwer, egal ob Eltern oder Großeltern oder sogar der eigene Bruder..
    Aber natürlich muss der Tod sein, stellen wir uns mal vor kein Mensch würde sterben.. Die Welt wäre dann schon ziemlich am Ende. :aws:

    Mit freundlichen Grüßen
    Hennnee
    _________________________________________
    RetroTown Vorstandsvorsitzender


    Ich weiß nicht, wie sie darauf kommen, dass ihre Meinung zählt
    — BonezMC

  • Der Tod ist etwas worüber ich selber ungerne spreche.

    Bei deiner Tante mach ich dir keinen Vorwurf. Als mein Opa verstab, spielte ich, trotz das ich wusste, dass er jedem Moment seinem Krebsleiden erliegen wird, Wolfenstein. Ich persönlich habe mir damals keine Gedanken darüber gemacht. Rückwirkend muss ich leider sagen, dass ich das auf eine Art und Weise als respektlos empfinde Menschen zu töten, während mein Opa stirbt. Umso trauriger fand ich es, dass ich keine einzige Träne verflossen lassen habe. Heutzutage bereue ich es nicht. Ich mag ihn und erinnere mich gerne an ihn. Auch wenn ich nicht viel Kontakt zu ihm hatte. Zumindest viel es mir dadurch sehr leicht über den Tod meines Opas hinweg zu kommen. Meine Freundin hat der Tod ihres Opas doch so stark mitgenommen, dass sie starke Depressionen bekommen hatte. In sofern bin ich froh es "so verarbeitet" zu haben.

    Ich sehe es nicht als Fehler an, sich über den Tod Gedanken zu machen. Besonders der eigene Tod interessiert mich. Und besonders vor ihm fürchte ich mich, während ich ihn gleichzeitig nur verspotte. Ich denke nicht, dass es diesen einen Himmel gibt - und erst recht nicht die Hölle. Aber ich denke, dass es qualvolle und gute Tode gibt. Ich möchte nicht wie mein Opa oder meinem Tier dem Krebs erliegen. Meinem Opa durfte die Familie nicht helfen. Mein damaliges Haustier konnten wir mit einem gezielten Schuss in den Schädel von dem Leid befreien.

    Ich würde es eher gegrüßen erschossen zu werden oder für immer einzuschlafen. Ich mag es mir nicht vorzustellen, wie es sein muss einige Minuten lang unter Wasser zu sein und sich so zu fühlen, wie der kleine Junge, der schnell auftauchen möchte, weil er denkt, sein Sauerstoff sei aufgebraucht.

    Und genauso sehe ich das mit meinen Eltern. Auch wenn man ihnen im Laufe eines Lebens hier oder da mal einen qualvollen Tod gewünscht hat, würde ich alles dafür geben, ihnen einen qualvollen Tod ersparen zu müssen. Ich denke das mir das den Umgang mit dieser Situation erleichtern würde. Zum erwachsen werden gehört es dazu, dass man - hoffentlich - seine Eltern überlebt. Und ich denke, wenn man mit der Einstellung lebt, dass es den Eltern viel schlechter ginge, wenn der Nachwuchs stirb, als wenn ein Elternteil stirbt macht es das doch um einiges leichter damit umzugehen.

    Auch wenn der Tod ein ernstzunehmendes Thema ist, haben wir genug Zeit uns mit ihm zu beschäftigen, wenn er uns geholt hat. So sehe ich das.


    :!: FileXs #Lieblingsmod. :!:
    ... still making kids cry since 2015.

  • Ich habe auch immer wie viele andere hier auch gedacht und mich nie intensiv mit ein solch abstraktes Thema befasst. An sowas sollte man nicht nachdenken, da es einfach dazu gehört und eine natürliche Sache ist, die man nicht verhindern kann. Doch als meine Mutter an einem siebten Juni starb, was bereits mehrere Jahre her ist, änderte sich für mich die ganze welt. Ich fand von meinen Vater heraus, dass sie an Lungenkrebs starb und als ich es um 03 Uhr mitbekam, spürte ich Gänsehaut am gesamten Körper, jedoch fließ keine einzige träne. Zu erst kann man es nicht wahrnehmen, doch bei der Beerdigung konnte ich mich kaum noch beherrschen. Ich fing an zu weinen und nachts träumte ich von ihr und den schönen Zeiten, was einen wirklich fertig macht. Noch dazu gibt es dann einige Lieder im Radio, bei denen man dann einfach anfängt zu weinen, völlig egal wie hart man sich zusammenreißen möchte. Es gibt anschließend auch Momente, bei denen plötzlich die Fehler klar werden, als ich sie falsch behandelt habe oder so..

    Was ich damit sagen möchte, ist, dass über ein solches Thema zu reden, es eher unangenehm ist und man daran kaum glauben kann. Doch wenn es passiert und einer für den Rest des Lebens verschwindet, ist man wirklich am Boden zerstört. Ich erhoffe mir jeden Tag, dass sie nun an einen besseren Ort ist und sich nie wieder unwohl fühlen muss.
    Das heißt also, immer schön nett zu den Eltern sein und sich für die Fehler entschuldigen, das es irgendwann zu spät ist und man genau dann sich entschuldigen möchte, was dann aber auch nicht mehr von Nöten ist.

  • Ich muss auch sagen, dass ich nicht gerne über den Tod eines Elternteils (oder generell eines Verwandten) denke.
    Ich habe "noch" das Glück, dass keiner meiner Verwandten und/oder Elternteile gestorben ist. Meine Mutter und mein Vater sind geschiedene; daher weiß ich bei meinem Vater nicht mal, ob er noch lebt.
    Doch ich denke, ich könnte mir nie verzeihen, wenn meine Mutter sterben würde. Nicht, weil ich irgendwie dafür verantwortlich bin/wäre, sondern, weil ich - so denke ich - durchgehend an die Dinge denken würde, welche ich für meine Mutter hätte machen müssen und nicht gemacht habe. Also für mich wäre der Tod meiner Mutter einfach das Krasseste, was es gäbe.
    Schlussendlich hätte ich dann ja sozusagen gar keine Eltern mehr, da meine Mutter für mich eigentlich schon "die Eltern" ist.
    Derzeit muss ich aber auch sagen, dass ich sehr viel über meine Großmutter denke.
    Sie ist inzwischen 60, ist zwar immer noch fit (arbeitet, raucht/trinkt nicht, ...), dennoch trifft ja bei jedem, egal, wie noch so gut man sich ernährt, der Tod ein. Und das Schlimmste ist ja, dass ich einfach so viel von meiner Oma gelernt habe, so viel Spaß mit ihr hatte und es einfach heftig wäre, würde sie - auch, wenn es natürlich geschieht - einfach so sterben.
    Doch umso froher bin ich, dass ich halt noch so viel Familie habe und genieße die Zeit einfach mit jedem Einzelnen!

    Gruß

    家族 × ラブ × フレンズ

  • Kriege Haarsträuben beim Durchlesen der Beiträge, puhhh. Fakt ist, dass wir alle irgendwann sterben werden. Wir denken alle dann und wann mal über den Tod nach (behaupte ich mal so), was sicher nicht verkehrt ist. Aber man sollte damit nicht übertreiben, denn wenn man sich da zu sehr hineinsteigert, macht man sich sinnlos verrückt. Auf der "anderen Seite" wird man genug Zeit dafür haben. So sehe ich das. Sonst hat man sein ganzes Leben in Angst damit verbracht und das WIRKLICHE Leben nie erfahren. Jetzt, solange man lebt, sollte man jeden Augenblick mit seinen Lieben genießen. Und das möchte ich auch dir ans Herz legen!

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  • Stimmt, der böse Clown in deinem Schrank... Kenne ich nur zu gut!
    Jede Nacht, dass selbe mit ihm. Echt traurig sowas.

    b2t: Ich kann dich irgendwie nicht ernst nehmen.
    Warum gehst du in ein Retroforum mit solchen Themen? Keiner ist hier ausgebildeter Therapeut.


    Mit freundlichen Grüßen
    Acou

  • Acou, er sucht keinen ausgebildeten Therapeuten, sondern interessiert sich dafür, wie es andere sehen. Was lernen wir daraus? Richtig. Immer schön den Startpost lesen, bevor man unwissend kommentiert. Vielen Dank.

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