Mitte März tauchte auf Source-Forge eine Live-Linux-Distribution auf, die sich speziell an Hacker richtet und angeblich von Anonymous-Aktivisten zusammengestellt wurde. Anonymous-OS 0.1 enthält etliche Hacker-Tools, darunter den Parola-Pass-Passwort-Generator, die Anonymous High Orbit lon Cannon (HOIC) und TorsHammer für DOS-Angriffe, John the Ripper und Hash Identifier für Passwortangriffe. Tor mit Vidalia, I2P und Polipo sorgen für eine Verschleierung der Nutzerspuren. Das Basissystem ist ein modifiziertes Ubuntu 11.10, bei dem der Mate-Desktop anstelle von Unity zum Einsatz kommt. Zudem wurde das System um den FlashPlayer, Wine nebst WIndows-Programmen und etlichen Microsoft Fonts erweitert, die in dieser Form eigentlich gar nicht weitergegeben werden dürfen. Allerdings haben die unbekannten Macher unsauber gearbeitet, so befinden sich etliche temporäre Dateien und Sicherheitskopien von veränderten Dateien im Imgage. Vom Einsatz von Anonymous OS 0.1 ist dringend abzuraten, da völlig unklar ist, wer das System zusammengestellt hat und ob nicht irgendwelche Schadprogramme oder sonstige Fußangeln im System lauern - zumal über den "offiziellen" Anonymous-Twitter-Account verbreitet wurde, Anonymous-OS sei ein Fake, der vor Trojanern nur so strotze. Vor dem Hintergrund, dass es keinen Ansprechpartner gibt und Anonymous-OS auch nicht die Kultur der offenen Entwicklung pflegt, entschied sich SourceForge, das System nicht mehr zum Download anzubieten. Wer Anynymous-OS selbst begutachten möchte, findet es über den Anonymous-OS-Blog (siehe Link) als BitTorrent-Download.
(Quelle: c't | "magazin für computer technik", Ausgabe 8, 26.3.2012)
Vom Einsatz von Anonymous-OS 0.1 ist aufgrund der unklaren Herkunft abzuraten!
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