Mach dir mal klar, was das Treten der Kupplung bewirkt, dann wirst du dir so manche Frage von allein beantworten können.
Das Getriebe und die Gangschaltung kannst du dir ganz stark vereinfacht wie die Gangschaltung am Fahrrad vorstellen. Damit dein Motor nicht ausgeht, während du z.B. an der Ampel stehst, gibt es das sogenannte Standgas. Das Standgas bewirkt, dass permanent eine Menge X an Treibstoff deinem Motor zugeführt wird, wodurch dieser immer weiter läuft und nicht aus geht. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Motor permanent in der Lage ist, deine Achsen anzutreiben.
Wenn du dir jetzt vorstellst, dass du Fahrrad fahren würdest, dann ist deine Beinbewegung der Motor. Wenn du versuchst den Gang am Fahrrad zu wechseln, während du trittst, wird der Gang nicht gewechselt werden können bzw. die Kette springen. Um das zu vermeiden, hört man während des Schaltens am Fahrrad auf, mit den Beinen zu treten. Genauso verhält es sich auch beim Auto.
Die Kupplung bewirkt also, dass die Energieübertragung vom Motor bis zu dem Getriebe (womit du die Gänge schaltest) unterbrochen wird, damit sich das eine Zahnrad, was mit dem Motor verbunden ist, sich nicht mehr dreht. Dadurch lässt sich das Zahnrad vom Motor, dann problemlos mit einem der anderen Zahnräder verbinden. Jedes Zahnrad steht dafür für einen Gang.
Wenn man diese aufeinander drücken würde, was du ja machst, wenn du den Schalthebel bewegst, während sich das Zahnrad vom Motor noch dreht, würdest du mit dem Zahnrad, nicht in das des Ganges greifen können und die beiden würden aufeinander schleifen. Wenn du beim Fahren versuchst in den Rückwärtsgang zu schalten, kannst du das Schleifen am Schalthebel durch vibrationen spüren und sogar hören.
Wenn du nun also bremst, ist es egal, ob du die Kupplung oder die Bremse zu erst trittst. Du musst die Kupplung theoretisch erst drücken, wenn die Netto Achsenleistung stärker als die Motorleistung im Standgas fällt. Das kannst du dir vorstellen, als wenn zwei Menschen Armdrücken würden. Kevins Bizeps entspricht hierbei dem Standgas und Rhinodannys Bizeps dem der momentanten Bremsleistung. Wenn die Bremsleistung größer als die von Kevin ist, erschlafft Kevins arm und Rhinodanny kann ihn auf die Tischplatte hauen. Heißt technisch gesehen, dass die Bremsen die Kolben im Motor indirekt blockieren und deswegen dann der Motor ausgeht: Er wurde abgewürgt.
Ich dir einfach mal raten, dein Fahrschulauto bis in den dritten oder vierten Gang hoch zu schalten (natürlich während der Fahrt) und dann einfach mal die Bremse ganz langsam zu drücken, bis du merkst, dass das Auto anfängt zu stottern. Dann hast du den Punkt erreicht, an dem die Bremsleistung langsam dem Motor blockiert.
Dieses Prinzip zu verstehen, hat mir damals geholfen, zu verstehen, wann geschaltet werden muss.